Als ein junger Dichter seine große Liebe zu verlieren fürchtet, wird Wahn zu Wirklichkeit und treibt ihn dazu, zum Äußersten zu greifen.
Buch, Musik und Regie
Philipp Machill
Gabriel Menzinger
Genre:
Thriller
Gedreht in:
Berlin, DE
Sound:
7.1 Surround
Länge:
88 min
Specs:
2k, 2:1, Color, B/W
Sprache:
Deutsch, englische Untertitel
HAUPTBESETZUNG
Nach einer Nacht, die alles veränderte, wandelt ein junger Dichter schweißgebadet durch seine Wohnung – er ist zum Mörder geworden. Nun muss er die Geschehnisse neu ordnen, zu einer Geschichte, aus der er selbst als Held hervorgehen kann. Er erinnert sich zurück…
Geplagt von Unsicherheiten, Ängsten und ständigem inneren Konflikt, inszeniert der verschrobene junge Dichter Nero (Robin Schick) sich nach außen stets als grandiosere Version seiner Selbst. Während Nero bemüht ist, sein wahres Ich nicht nach außen dringen zu lassen, wird er von seinem erfolgreichen und exzentrischen Freund und Mentor Kai (Tancredi Volpert) und seiner leichtlebigen, hedonistischen Freundin Lola (Eva Herrmann) jedoch für seine skurrile Art geliebt. Als er befürchtet, Kontrolle über das Geschehen zu verlieren, beginnt die Grenze zwischen Wahn und Wirklichkeit zu verschwimmen. Seine Versuche, das Schlimmste durch konsequentes Handeln zu verhindern, münden in einer Katastrophe.
Die Idee für „Der das Feuer brachte” kam uns mit achtzehn Jahren im ersten Corona Lockdown. Als Woche um Woche der qualvollen Isolation verging, ohne einen Alltag, ohne eine Beschäftigung, der es nachzugehen galt, hatten wir das Gefühl, immer mehr in unseren Köpfen zu versinken, immer mehr den Draht zu Gesellschaft und Realität zu verlieren. Stets zu zweit begannen wir, uns Phantasiewelten vorzustellen, uns fiktive Freunde auszudenken, imaginäre Feste zu feiern. In einem autodestruktiven Rausch entstand Stück für Stück eine merkwürdige Parallelwelt unserer Sehnsüchte, eine Welt voller Musik und bunter Lichter, die zunächst der Realität gleicht, doch auf den zweiten Blick merkwürdig und fremd erscheint.
Noch losgelöster von der Realität ist der fragwürdige Held unserer Geschichte: der verschrobene Dichter Nero. Auch er ist voller Widersprüche, voller Konflikt. Durch schrilles Kostüm und Szenenbild, eine eigenartige Sprechweise der Figuren und die Wahl von fast ausschließlich Innenmotiven, erzeugen wir ein Gefühl von Isolation und Entfremdung und zeigen so, dass Nero Held und Erzähler zugleich ist.
Unser Debutfilm wurde von uns selbst mit einem minimalen Budget produziert und gemeinsam mit einem liebenswerten Team von jungen Filmemacher*Innen unabhängig in Berlin realisiert.
Neros Geschichte handelt vom urmenschlichen Streben nach Kontrolle.Die Angst, seine große Liebe zu verlieren, seine Angst vor der Vergänglichkeit, stürzt ihn in eine Abwärtsspirale von Paranoia und Fehldeutungen. Seine wahnhafte Interpretation der Geschehnisse zeigt uns, wie subjektiv unsere Welt ist und wie sehr sie sich scheinbar aus unseren Gedanken konstituiert, was letztlich für sein Scheitern verantwortlich ist. “Der das Feuer brachte” übt Zweifel am Glauben an einen freien Willen und lässt uns mit der Frage zurück: Determinieren unsere Gedanken unser Schicksal?